Was ist (Systemisches) Coaching?

Mir geht es darum, Menschen bei Veränderungsprozessen derart zu unterstützen, dass die eigenen Ressourcen und Kompetenzen bestmöglich wirksam werden.

Ein Bild von Andreas Schippling, dem Betreiber dieser Website und Coach von entdecker.net.

Dank an die Fotografin Daniela Grüßem!

Ich orientiere mich bei meiner Arbeit an den Definitionen und Richtlinien der Systemischen Gesellschaft (SG) und dem Deutscher Bundesverband Coaching e.V. (DBVC), mit der wesentlichen Differenzierung, dass ich bewusst sowohl Business als auch Life Coaching anbiete, d.h. neben beruflichen auch private oder lebensweltliche Themen mit Ihnen bearbeite.

Daher verweise ich hier zunächst auf die sehr guten Definitionen dieser beiden Verbände:

Solche allgemeinen Definitionen könnten für Sie auf eine unbefriedigende Art und Weise generisch sein. Deshalb möchte ich versuchen, mein persönliches Verständnis weiter einzugrenzen.

Dafür habe ich die Darstellung des Funktionspendels von Dr. Ulrike Wolff als sehr hilfreich empfunden, welches Sie in Kapitel 1.3 des DBVC Coaching-Kompendiums finden und wo die Kernaufgaben, Randbereiche und Grenzen sehr schön dargestellt sind:

Das "Funktionspendel Coaching" aus Kapitel 1.3 des DBCV Coaching-Kompendiums. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Dr. Ulrike Wolff (www.dwmb.com). Man sieht in der Mitte der Grafik einen grünen Bereich, in dem der Coach und seine Aufgabenfelder beschrieben sind: Potenzial-Aktivierung, Klären, Einstufen, Inspirieren, Reflektieren, Stärken, Bereichern. 
Links und rechts vom grünen Bereich gibt es gelbe und rote Bereiche mit Rollen, die der Coach in einem Coaching nur selektiv/temporär einnehmen (gelb) oder möglichst ganz vermeiden (rot) sollte. 
Gelb links: Beistand.
Rot links: Therapeut. 
Gelb rechts: Experte. 
Rot rechts: Schatten-Manager. 

Darüber ist ein Pendel angedeutet, das den Bereich darstellt, in dem ein Coach sich bewegen sollte (hands on) und wo er besser die Finger davon lässt (hands off).
Das „Funktionspendel Coaching“ aus Kapitel 1.3 des DBCV Coaching-Kompendiums. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Dr. Ulrike Wolff (www.dwmb.com).

Im Folgenden finden Sie mein daraus abgeleitetes Rollenverständnis: 

Coach

Im Kern geht es darum, das Potenzial des Klienten oder der Klientin zu aktivieren. Oft wird auch von “Hilfe zur Selbsthilfe” gesprochen. Um dies im Kontext der individuellen Fragestellung zu erreichen, setze ich verschiedene Methoden und Fragetechniken zur Strukturierung, Inspiration, Entscheidungsfindung usw. ein, die teilweise auch in Psychotherapie oder Betriebswirtschaft/Management genutzt werden. 

Experte / Trainer / Schatten-Manager

Dabei ist es in der Regel nicht notwendig, Expertenwissen aus dem jeweiligen Themengebiet einzubringen. In meiner Rolle als Coach bin ich Methodenspezialist und kein Fachexperte. Auf Grund meiner bisherigen (beruflichen) Erfahrung gibt es natürlich Gebiete, in denen ich auch Fachwissen und Branchenkenntnisse mitbringe (Über mich). Sofern es zur Zielerreichung beiträgt, werde ich diese auch im Sinne der Klient:innen nutzen und auf expliziten Wunsch in eine Experten- oder Trainer-Rolle wechseln. 

Beispiele: Einüben von Achtsamkeitsübungen oder QiGong-Bewegungen, Erläutern der 1%-Methode, Rollenspiel “Interview durch externen Prüfer”.

Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass ein solcher Rollenwechsel die Ausnahme bildet, zeitlich begrenzt ist und vor allem nicht zu der Rolle eines Schatten-Managers ausufert, in dem der Coach vollständige Funktionsbereiche des Klienten oder der Klientin übernimmt. 

Beistand / Therapeut

Gerade in akuten Krisensituationen kann es auf der anderen Seite notwendig sein, sich auf eine kurzfristige Stabilisierung zu konzentrieren und “einfach” nur da zu sein, zuzuhören und Beistand zu leisten. 

Beispiele: Methoden aus der Körpertherapie bei Lampenfieber, empathisches Zuhören.

Auch hier ist es wichtig, einen solchen Rollenwechsel sehr vorsichtig, sehr bewusst und vor allem zeitlich begrenzt auszuführen. Es geht im Coaching darum, den Klienten oder die Klientin dazu zu befähigen, eigene Lösungsstrategien zu entwickeln – auch für Krisensituationen – und Abhängigkeiten zum Coach zu vermeiden. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn sich eine vermeintliche Krise als Dauerzustand darstellt, also die Kompetenzen und Ressourcen derart eingeschränkt sind, dass die regulären Aufgaben nicht mehr erfüllt werden und eine therapeutische Unterstützung notwendig sein könnte. 

Grenzen und Grenzbereiche

Ich bin mir meiner eigenen Grenzen als Coach sehr bewusst und werde diese, sofern notwendig, auch sehr offen und transparent im Coaching-Prozess kommunizieren. Dies beinhaltet auch eine Offenheit meinerseits, alternative Lösungsansätze einzubringen, die meine eigenen Fähigkeiten überschreiten, und Sie an entsprechend besser qualifizierte Expert:innen zu verweisen. Bei Bedarf unterstütze ich Sie bspw. bei der Suche nach einer geeigneten und verfügbaren Psychotherapie.